Wie wichtig diese Zusammenstellungen für einen runden Tuttiklang sind, haben wir jetzt erst wieder erleben können an unserer Orgel in Bukarest, wo die Mixtur im SW auf 2′ beginnt und weit runder und weicher ins Tutti tritt als die anderen Mischungen, die höher liegen.
Nun beginnen wir einfach mal mit einer Orgel, die um „Mühlhausen Op 220“ angesiedelt ist, und die Albert Schweitzer als eine der klangschönsten Instrumente bezeichnet hat, die ihn zum Orgelspiel hinführte.
OPUS 216 Tettnang eingetragen 24.2.1864 (II/24)
Mixtur 5 fach verbunden mit Quint (das heisst die Quinte 2 2/3 kann separat gespielt werden. Wenn die Mixtur gezogen wird, ist die Quint aber immer dabei.)
Hier nun in der Schreibweise von Eberhard Friedrich Walcker, bezogen auf den Repetitionspunkt, also das aktuelle c
C: 2 2/3 – 2 – 1 3/5 – 1 (gedeckt) – 1 (offen )
c: 2 – 1 1/3 – 1 – 4/5 – 1/2
c‘: 2 – 2/3 – 1 – 1/2 – 2/5
c“: 1(offen) – 1/2 – 1/3 – 1/4- 1/5
c“‘: 1/2 – 1/4 – 1/6 – 1/8 – 1/10
dasselbe nochmals in neuer Schreibweise Bezugspunkt ist das große C
C: 2 2/3 – 2 – 1 3/5 – 1 (gedeckt) – 1 (offen )
c: 4- 2 2/3 – 2 – 1 3/5 – 1
c‘: 8 – 2 2/3 – 4 – 2 – 1 3/5
c“: 8 (offen) – 4-2 2/3 – 2- 1 3/5
c“‘: 8- 4 – 2 2/3- 2 – 1 3/5
Von Mühlhausen Opus 220 liegen mir leider keine Zusammenstellungen vor. Ich erinnere mich aber an verschiedene andere Mensurblätter, die gelegentlich hier gezeigt werden. Dafür gibt es aber
Opus 253 Habkirchen vom 31.Aug. 1869 (I/12)
Mixtur 2 2/3 – 3fach
C: 2 2/3 – 2 – 1 3/5
c: 1 1/3 – 1 – 4/5
c‘: 2/3 – 1/2 – 2/5
c“: 1/3 – 1/4 – 1/5
c“‘: 1/6 – 1/8 – 1/10
Opus 254 Groß Engstringen vom 13.9.1869 (I/15)
in diese Zeit fällt der Umstand, dass man vermehrt Aeolinen anstatt Dolcen als schwächste Streicher bei Walcker vorfindet. Hier war die Dolce noch eingeplant, wurde durchgestrichen und durch Aeoline ersetzt.
Mixtur 2 2/3 – 4fach (typische Mixtur von EFW bei kleineren Orgeln, wo wir die landläufige Regel, dass Mixturen auf 1 1/3 oder auf dem 2′ im letzten Ton enden, weil man höher kaum noch stimmen kann, bestätigt finden. Außer bei den kleinen Orgeln, da endet die Mixtur auf der Terz 1 3/5′. Wir werden also bei solchen Mixturen zum Diskant hin eine Abschwächung wahrnehmen) Die konsequente Einhaltung, dass nur auf den c-Tönen repetiert wird, ist für den Stimmer ein Segen, und meines Erachtens auch kaum mit einem schönen Principal 8′ zusammen hörbar.
C: 2 2/3- 2 – 1 3/5- 1
c: 2 – 1 1/3 – 1 – 4/5
c‘: 1 – 2/3 – 1/2 – 2/5
c“: 1/2 – 1/3 – 1/4 – 1/5
c“‘: 1/4 – 1/5 – 1/6 – 1/8
(gwm) 1.11.08
siehe hierzu auch: http://blog.walckerorgel.de/2008/10/11/mixturen-in-bukarest-1/