Zur Zungenmensuration – die Zungendicke, Kehlenbreiten
In Wemmetsweiler fiel mir auf, dass die Posaune 16 sehr gut von C-H erklang, rund und volltönend, dann aber nahm auf gleicher Lade Kraft und Klangqualität schlagartig ab.
Die Untersuchung der Kehlen zeigte, dass C-H Nüsse und Kehlen aus Holz gefertigt waren, die Zungen waren nur 0,75mm (C) dick, mensuriert etwa nach dem Mensurenbuch von Oscar Walcker (mittlere Posaune). Ab c fanden wir dann Messingkehlen vor , die Zungen waren dicker, die Kehlen enger, es dürfte auf „enge Posaune“ des Mensurenbuchs hinausgelaufen sein. Alle Kehlen waren mit Leder bestückt.
Zu den Zungendicken machte der Altmeister des Walckerschen Orgelbaus Karl Ruther im Mensurenbuch eine hochinteressante Notiz vom 14.3.1908, die in mehrfacher Beziehung die Gestaltung von Zungen 16′-8′ beleuchtet.
Karl Ruther in der Stuttgarter Zeitung
DieZungendicke ist für die Mensuren 4/6 und 8 gleich. Es ist überhapt nicht so difficil mit den Dicken. Als normale Dicke bei Trompete, mit normalen Druck ist mir erinnerlich C= 0,58 c=0,40 c’=0,30 c“=0,20 c“’=0,11. Bei Giesecke-Oboe sind die Zungen ca 10% dünner. Englisch Oboe weiss ich ganz bestimmt auswendig, dass C=0,48 c=0,37 c’=0,28 c“=0,18 c“’=0,10 bei90mmWS.
Zungendicke hat englische Klarinett ca 10% dicker. Pos16 ist die Zungendicke bei 90mmWS C=0,95 c=0,65 c’=0,48. Die weiten Posaunenkehlen verwendete man für grosse Orgeln im allgemeinen über 40 Register. hierzu wurde Schallbecherweite C-Mensur Holz oder Zink genommen. Die mittleren Posaunenkehlen für die mittleren Orgeln 20-40 Register und Schallbecherweite D/Dis oder E-Mensur, je nach der Platzfrage.
Die engen Kehlen als Fortsetzung der Trompete und gewöhnlich für Schallbecher halbe Länge. Man kann bei der Schallbecher-Mensur bei Posaune natürlich bis zur A-mensur gehen und erhält im letzteren Falle eben dann fagottähnlichen 16’Ton. Für Orgeln unter 20 Register.
Es wurde dies einmal gemacht, wenn ich mich recht erinnere für eine Orgel für Südamerika mit ca. 15 Register und war die Wirkung gut. Wenn bei 90mm Winddruck die Dicke der Zunge bei C 4′ 0,40 ist , so ist sie bei 150mm 0,48-0,50, also bei 66 2/3% Winddrucksteigerung = 21 % Zungendickensteigerung.
Posaune 16 Trompete 8