Einige Grundregeln für Zungenregister

Bei Walcker gab es ein Blatt, Hinweis für alle Orgelbauer „Einige Grundregeln für Zungenregister“, das unser Altmeister Karl Bauer am 8.8.1982 verfasst hat, das mir wieder einmal in die Hände gefallen ist, und das sicher alle Orgelfreunde für sehr interessant sein dürfte, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

1. Faustregel für die Zungendicke:

8′ C = 50 – c=35 – c’=25 – c“=18 – c“’= 12 (100stel Millimeter)

2. Je höher der Winddruck desto dicker muss die Zunge sein. Bei Erhöhung des Winddrucks um 10mmWS = zu diesen Werten 5% hinzuzuschlagen.

3. Je dicker die Zunge, desto lauter der Zungenton. Je dünner die Zunge desto obertöniger der Klang. Je höher der Aufwurf desto stärker (lauter) der Klang.

4. Belederte Zungen ergeben einen schwächeren Ton. Kommt die Stimmkrücke auf den belederten Teil der Kehle, muss die Zunge durch dickeres Exemplar ersetzt werden, weil das nicht passieren darf, und die Zunge dadurch tiefer wird.

5. Voraussetzungen für einen gesunden Ton sind die richtigen Verhältnisse zwischen Becher und Kehle. Weite Becher erfordern engere Kehlen und umgekehrt. Je enger ein Becher ist, desto kürzer muß er sein und umgekehrt.

6. Becher in 16′ – halbe Länge – entspricht Länge 8′, C, zuzüglich 1/2 Durchmesser des 8′ C. Der Durchmesser des 16′ C, halbe Länge= G 16′ ganze Länge. Also 8/2 enger.

Vox humana einer Oscar Walcker-Orgel aus 1928

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